Sisu und Siurells - Finnland und Mallorca


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Sulkava

Finnland

Der kleine Ort Sulkava am Saimaa-Ufer ist vor allem durch seinen alljährlichen Ruderwettbewerb (Sulkavan Suursoudut) mit Kirchbooten bekannt. Der erste Wettbewerb fand 1968 mit 38 Teilnehmern statt, ins Leben gerufen von Kauko Miettinen, einem Bootsbauern, der als Preis für den Sieger ein von ihm gebautes Boot stiftete. Inzwischen hat der Wettbewerb bis zu 10.000 Teilnehmer, die in 150 Booten einmal um die Partalansaari, die größte Insel des Saimaa-Seengebietes, rudern (ca. 60 km). Für die Sieger gibt es heute Medaillen und Diplome.

Die traditionellen Kirchboote aus Holz sind max. 12 m lang. Eine Mannschaft besteht aus 14 Ruderern plus Steuermann und kann Geschwindigkeiten von bis zu 20 km/h erreichen. Der Rekord für die Umrundung der Partalansaari liegt bei knapp über vier Stunden.

Jedes Jahr im Juli finden Ruderweltmeisterschaften in verschiedenen Kategorien statt, ausführliche Informationen finden Sie auf der Homepage der Veranstalter: www.suursoudut.fi/en.

In diesem Zeitraum werden auch weitere Wettkämpfe für Kanus und Kleinboote ausgetragen.

Abgesehen von den Ruderwettkämpfen ist Sulkava eine typische finnische Kleinstadt, deren Zentrum von Zweckbauten geprägt wird, in der sich jedoch auch idyllische Ecken finden lassen mit Holzhäusern aus dem 18. Jahrhundert, viel Grün und eine hübsche Holzkirche samt Glockenturm.

Die helle Holzkirche ist nach 1653 und 1753 Sulkavas dritte Kirche und steht am selben Platz wie ihre Vorgängerinnen. Sie wurde 1822 nach einem Entwurf von Charles Bassi fertiggestellt, der rote Glockenturm 1770 nach Plänen von Matti Petrell.
Bassi hat zahlreiche Kirchen und Gebäude Finnlands entworfen, so z. B. auch die Kirche von Mäntyharju, aus dem Jahr 1822.

Charles (Carlo) Francesco Bassi (1772-1840) wurde in Turin geboren und kam 1780 mit Mutter und Schwester nach Schweden, wo er schon 1784 an der Stockholmer Kunstakademie Architektur zu studieren begann. Nach einigen Jahren in Rom kehrte er wieder zurück und ließ sich 1802 in Turku nieder, das damals noch unter schwedischer Herrschaft stand.

Als Finnland 1809 von Zar Alexander I. zum Großfürstentum unter russischer Herrschaft erklärt wurde, gründete man ein sog. Intendantenbüro für den Bau öffentlicher Gebäude, dessen erster Intendant Charles Bassi wurde. Bassis Nachfolger wurde 1824 der deutsche Architekt Carl Ludwig Engel, beide arbeiteten auch gemeinsam.


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